Daher hat sich die jährliche Untersuchung der Gebärmutterhalszellen (zytologischer Abstrich) als richtiger und sicherer Weg bewährt.
Bisher:
Warum die neue Regelung?
Kontrolle der Effektivität – Sicherheit der Patientinnen
Deshalb sollte das neue Modell auch zunächst für sechs Jahre eingeführt und geprüft werden, um sodann eine weitere Bewertung für die Zukunft durchzuführen.
Problem:
Wir raten daher:
Auch diese Fünfjahresfrist steht in keinem wissenschaftlich untermauerten sinnvollen Zusammenhang zu dem für Ihre Gesundheit wichtigen Ein-Jahresintervall in der Vorsorge.
HPV bedeutet Humanes Papillomvirus. Humane Papillomviren bilden eine Gruppe von Viren, die in einer Eiweißkapsel Erbsubstanz des Virus, insbesondere DNS, enthalten. Über 240 verschiedene Virentypen sind bekannt. Die Viren sind mit bloßem Auge nicht sichtbar und besiedeln die menschliche Haut und Schleimhäute. HPV verursachen vor allem Erkrankungen im Schambereich (Genital-und Analregion). Eine nicht ganz seltene, sichtbare Erkrankung durch bestimmte HPV-Typen sind Feigwarzen (Kondylome).
Beim Geschlechtsverkehr, auch beim intimen Hautkontakt, intensiven Küssen und bei der Verwendung von Sexspielzeugen.
HPV ist hochinfektiös! Mehr als 80% der sexuell aktiven Männer und Frauen infizieren sich im Laufe ihres Lebens, nicht selten auch mehrmals. Bei etwa 80% der HPV-Infizierten ist das Virus nach etwa 12 Monaten molekularbiologisch nicht mehr nachweisbar. In den übrigen Fällen sind die Verläufe länger, bei einem kleinen Teil der Infizierten bleibt Erbsubstanz des Virus (dann überwiegend von sogenannten Hochrisikotypen) über Jahre oder Jahrzehnte in den menschlichen Zellen der Genitalschleimhaut nachweisbar (persistierende Infektion). In der Regel besteht dann keine Ansteckungsgefahr mehr, aber es können auch noch nach vielen Jahren wieder Zellveränderungen auftreten.
Die geschätzte Dauer von der HPV-Infektion bis zum Auftreten von Genitalwarzen beträgt meist 2 bis 3 Monate, gelegentlich kann auch schon nach 2 Wochen die Infektion an Zellen im Vorsorgeabstrich (vom Gebärmutterhals) sichtbar werden.
Über 240! Wesentlich für eine Erkrankung im Genitalbereich sind davon etwa 30 verschiedene Typen. Unterschieden werden HPV-Typen, die im Gewebe von Gebärmutterhalskrebs gefunden werden (sogenannte Hochrisiko-HPV), davon sind etwa 12 Typen als potentiell krebserregend (kanzerogen) eingestuft worden (z. B. Typ 16 und 18). Andere HPV werden sehr selten oder fast nie in Karzinomen nachgewiesen (sogenannte Niedrigrisiko-HPV), davon können einzelne gutartige Genitalwarzen hervorrufen (z. B. Typ 6, 11). Alle HPV-Infektionen werden normalerweise durch die körpereigene Abwehr beseitigt, bei Infektionen mit sogenannten Hochrisiko-HPV kann das jedoch länger dauern als bei den Niedrigrisiko-Typen.
Das bedeutet, dass eine Infektion erfolgt ist, aber nicht notwendigerweise eine Erkrankung besteht. Anhand eines einzelnen HPV-Testergebnisses kann auch nicht festgestellt werden, wann die Infektion stattgefunden hat – erst kürzlich oder schon vor vielen Jahren.
Für regelmäßige Teilnehmerinnen an der Vorsorgeuntersuchung ist dieses Risiko verschwindend gering.
Damit eine Krebserkrankung entsteht, müssen in den Körperzellen zahlreiche Störungen nacheinander auftreten. Nur wenn diese durch die Reparaturmechanismen und Abwehrsysteme des Körpers nicht beseitigt werden können, treten Zellatypien auf, die zu einem Karzinom führen können. Die Vorstufen der Krebserkrankung werden in der Regel im Zellabstrich erkannt, der bei den Vorsorgeuntersuchungen abgenommen wird. Dann kann eine Behandlung erfolgen noch bevor es zum Ausbruch der Krebserkrankung kommt.
Sehr zuverlässig. Mit modernen HPV-Testverfahren sind fälschlich positive Untersuchungsergebnisse eine Rarität. Allerdings kann der Test selten einmal falsch negativ sein, z.B. wenn die Menge an HPV-Material zu gering ist.
Wenn eine HPV-Impfung korrekt erfolgt ist, besteht derzeit keine Notwendigkeit für eine Auffrischimpfung.
Die gynäkologische Abstrichuntersuchung (der „Pap-Test“) sucht nach Zellveränderungen. Wenn dadurch Vorstufen einer Krebserkrankung entdeckt werden, kann eine Behandlung erfolgen und die Patientin ist geheilt.
Der HPV-Test untersucht auf eine Infektion durch HP-Viren. Wenn das Testergebnis negativ ausfällt (keine Virusbestandteile nachweisbar sind) ist eine Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs oder dessen Vorstadium weitgehend ausgeschlossen.
HPV-Tests eignen sich nach vielen Expertenmeinungen nicht als alleinige Methode zur Vorsorge des Zervixkarzinoms. Ein HPV-Test ist hilfreich, wenn der Befund eines Abstrichs kein eindeutiges Ergebnis bringt. Auch zur Kontrolle, ob das HPV durch eine Behandlung wegen starken Zellveränderungen oder einem Karzinom beseitigt wurde, ist das HPV-Testverfahren geeignet
Der HPV-Test wird von den Krankenkassen in einigen Fällen bezahlt, wenn ein auffälliger Abstrichbefund erhoben wurde oder zur Kontrolle nach Behandlung von Tumoren, die mit einer HPV-Infektion in Zusammenhang stehen. Ab Januar 2020 ist der HPV-Test bei Frauen ab 35 Jahren zusammen mit der Abstrichuntersuchung alle drei Jahre Teil der gesetzlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchung.
Die Zelluntersuchung des Abstrichpräparates reicht eigentlich aus, um eine Krebserkrankung auszuschließen oder die Vorstufen einer Krebserkrankung zu erkennen. Aber keine Methode ist unfehlbar. Da bei etwa 95% der Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses HPV nachweisbar ist, kann der HPV-Test eine zusätzliche Sicherheit bieten. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei unauffälligem (negativen) Ergebnis beider Verfahren ein Zervixkarzinom oder dessen direkte Vorstufe vorliegt, ist nahezu ausgeschlossen.
Bei Frauen unter 35 Jahren ist die Infektionsrate mit HPV sehr hoch (z. B. sind etwa ein Drittel der 20-jährigen Frauen HPV-Test positiv), was an der Vielzahl von vorübergehenden Infektionen liegt. Mit zunehmendem Alter kommen Neuinfektionen seltener vor, sodass ein positives HPV-Testergebnis eher Hinweis auf einen unbewältigten Infekt und selten sogar eine Erkrankung sein kann.
Durch den sogenannten HPV-Test. Dabei wird im Labor nach der Erbsubstanz des Virus in den Zellen vom Schleimhautabstrich gesucht (DNS des Virus oder RNS bestimmter viraler Gene). So kann zwar festgestellt werden ob, aber nicht wann eine Infektion stattgefunden hat.
Nicht für sich allein. Wichtig ist die gemeinsame Auswertung beider Verfahren: des Zelllabstrichbefundes und des HPV-Testergebnisses. Wichtig ist zusätzlich eine sorgfältige körperliche Untersuchung durch speziell ausgebildete Ärzte, in der Regel die Frauenärztin oder der Frauenarzt.
Eine HPV-Infektion kann nicht gezielt behandelt werden. Die körpereigene Abwehr (das Immunsystem) muss damit fertig werden. Maßnahmen, die die Körperabwehrleistung steigern, können unterstützend wirken.
Ja, die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen ist sinnvoll, um das Infektionsrisiko zumindest für die sogenannten Hochrisiko-Typen und für zwei Niedrigrisiko-Typen zu reduzieren, die Genitalwarzen hervorrufen können. Auch Männer, die Überträger des Virus sind, aber nur äußerst selten an einem Peniskarzinom erkranken, können andere Krebserkrankungen erleiden, die mit einer HPV-Infektion in Zusammenhang stehen (z. B. Analkarzinome, Karzinome der Mundhöhle).
Nein, eine gezielte medikamentöse Behandlung ist nicht möglich.
Nein, auch das ist nicht möglich und in der Regel nicht sinnvoll wegen der sehr hohen Selbstheilungsrate.
Nein, die Wahrscheinlichkeit, dass es als Folge einer HPV-Infektion zu Gebärmutterhalskrebs kommt, ist sehr gering. So gibt es nur ca. 30.000 Vorstufen und 4.400 Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses pro Jahr, aber viele Millionen von Frauen mit einer HPV-Infektion.
Diese Zahlen belegen, dass die HPV-Infektion allein nicht ausreicht um ein Zervixkarzinom entstehen zu lassen. Insbesondere ein Teil der sogenannten Hochrisiko-Typen sind allerdings als Risikofaktor anzusehen, wenn das Virus über viele Jahre hinweg nicht vollständig aus den Körperzellen beseitigt werden konnte.
Nicht vollständig, wenn man sexuell aktiv ist. Das Tragen eines Kondoms kann das Infektionsrisiko vermindern, aber ein vollständiger Schutz vor beiderseitigem engen Hautkontakt ist praktisch nicht möglich.
Der bisher einzige Weg sich erfolgreich vor der Infektion mit den wichtigsten sogenannten Hochrisiko-HPV und den Auslösern von Genitalwarzen zu schützen ist die HPV-Impfung.